Fastnachtseröffnung mit Speedsitzung in der Burgscheune
Am Samstag, dem 12.11.2016 um 20:11 Uhr, wartete der ECV mit einem Novum auf: Die allererste Speedsitzung, auf gut Deutsch: Schnellsitzung, fand in der ausverkauften Burgscheune vor einem begeisterten Publikum statt. Ausnahmslos alle, auch bereits zurückgetretene Aktive, beteiligten sich mit Kurzbeiträgen an dem 2 mal 66 Minuten dauernden Programm.
Gewohnt souverän und wortgewaltig führte der neue Sitzungspräsident Michael Schuler, dessen Idee übrigens dieses Format war, durch das kurzweilige Programm. Schon die gemeinsame Einleitung mit Peter Schwerdt, der die etwas zu lang geratene Anmoderation brüsk unterbrach, ließ Großes in der Folge erahnen. So kam es dann auch. Musikalisch begannen die Schnorressänger mit einem kleinen Auszug aus dem aktuellen Programm, wobei sie „speed“ von Gaby Schwerdt und Anja Reiser auf der Bühne geschminkt und abgeschminkt wurden. Christian Steiner als Regisseur sowie Elias Hofmann als überlasteter Gemeindearbeiter hatten die Lacher schnell auf ihrer Seite. Urfassenachter Ernst Walter Rohmann brachte so richtig Stimmung in die Scheune als er mit seiner Eieruhr erschien damit ja die 7 Minuten nicht überschritten werden. Seine zwei „rhoihessische Liedcher“ kamen sehr gut an beim Publikum. Danach tanzte sich das wieder 7-köpfige ECV Gardeballett mit einem schmissigen und kurzen Gardetanz in die Herzen der Zuschauer. In nachdenklichen, aber treffenden Versen, ging Protokoller Klaus Dietrich auf das Wahldebakel in den USA ein und fand kein gutes Wort für den Obama-Nachfolger, aber auch Hillary bekam ihr Fett weg. Anschließend ließen DOSP ihre Prinzen wieder auferstehen und Peter Schwerdt erzählte als Ureinwohner eine Anekdote aus seinem Heimatort. Spätestens ab jetzt wissen die Zuschauer was ein Pefferporsche ist und was SUV auf rhoihessisch heißt. Als dann Reiner und Rainer urplötzlich wieder als Frau Dabbisch und Frau Schnuggelisch aus der Konserve auferstanden und mit ihrem Best Of die Scheune rockten, war das Publikum vollends aus dem Häuschen. Den ersten Teil beschloss das Multitalent Eila Witt, denn welcher Fassenachter wusste bisher, dass sie so gut singen kann, mit einem Lied von Margit Sponsheimer.
Der zweite Teil begann mit „der“ Fastnachtshymne von Mainz. Hervorragend begleitet am Klavier von Gerd Degreif intonierte Reni Beck „Im Schatten des Doms“ auf ihre eigene so treffliche Art und Weise, dass Standing Ovations und lautes Mitsingen obligatorisch waren. Da es sich ja um eine Speedsitzung handelte, mussten die Zuhörer leider auf eine Zugabe verzichten. Anschließend machten Eila Witt und Renate Odey-Büttner das, was sie schon immer am besten konnten: über Männer herziehen. Die Lacher der anwesenden Damen waren ihnen gewiss, doch auch der ein oder andere Mann bewies Humor und lachte mit. Die Zuckerlottchen, die übrigens an diesem Abend für die Bewirtung der Fastnachtsgäste zuständig waren und das mit Bravour meisterten, werden unter ihrem musikalischen Leiter Jürgen Engler immer besser und begeisterten mit ihrem Gesang das Auditorium. Auch Udo Kleemann stieg wieder in die Bütt und erläuterte unter tatkräftiger Mithilfe des Sitzungspräsidenten dass Familie und Politik das Gleiche ist, was ihm den verdienten Applaus des Publikums einbrachte. Das Duo Rainer Kleemann und Patrick Weyerhäuser überzeugten mit einer Hymne auf Stadecken-Elsheim und dem eigens für diese Veranstaltung komponierten Stück vom Fastnachtskrebbel. Das Publikum dankte mit tosendem Beifall. Bevor die Starlights einen gelungenen Showtanz zum Besten gaben, erzählte Peter Schwerdt noch eine Kleingeschichte aus Stadecken und dem dort ansässigen Tennisclub. Den Schluss der Rednergilde bildeten Thomas Hintsch und Michael Paschke, die sich ein Wortduell der besonderen Art lieferten. Jeder schlüpfte in die Rolle des anderen, was zu einem amüsanten Wortspiel mutierte. Danach machten die Elsheimer Schnorressänger mächtig Stimmung und leiteten zum furiosen Finale mit allen Beteiligten auf der Bühne über. Um 23:22 Uhr ging eine denkwürdige Premiere des ECV zu Ende. Das Publikum feierte stehend bis zum Schluss mit und hätte gerne noch mehr gesehen, ging aber leider nicht: Speedsitzung eben!
Peter Schwerdt